Zu den Aufgaben einer literarischen
Büromieze gehört es unter anderem, sich hin und wieder direkt mit
einem Buch zu beschäftigen. Das war schon bei meiner Vorgängerin
so, bei der großen Katzebutz. Ich
werde diese Tradition nun fortführen.
Ginivra liest: Von Katzen und Frauen |
Der Lesetipp kam von Kater Paul.
Dessen Personal ist noch viel literarischer als meines. Detlev Bluhm hat ein Buch gemacht mit Katzengeschichten von 25 verschiedenen
Autorinnen.
Mit Kater Paul stehe ich per Intercat
in direktem Kontakt, und er hat mir sein neues Buch geschickt, bevor
es überhaupt im Laden zu kaufen ist. Da hat meine mo jour aber Augen
gemacht! Außerdem hat sie sich natürlich gefreut, mich gelobt, sich
mit einer großen Portion Nomnoms bei mir bedankt und sofort das
Vorlesen angefangen. Ihr dachtet doch nicht etwa, ich lese selbst?
Fünfundzwanzig Geschichten - das ist
eine mehr, als ich Schnurrbarthaare habe. Also eine Geschichte für
jede meiner Vibrissen und eine für mein Personal. Sie darf sich ihre
selbst aussuchen. Ich kann nämlich gar nicht sagen, welche der
Geschichten mir am besten gefällt.
Sie sind alle toll! Vor allem
deswegen, weil mein Personal beim Vorlesen ziemlich lange fast
unbewegt im Sessel hängt und ich mich dieweil ganz prima an sie
ranschnurren kann. Wenn ich Glück habe, lässt sie mich sogar von
der Schlagsahne auf ihrer Kaffeeschale naschen.
Mo jour sagt, sie liebt die
Geschichten, weil viele autobiographisch sind. So erfährt sie etwas Persönliches von den Frauen, deren Bücher und
Geschichten sie schon lange aus anderen Zusammenhängen kennt.
Außerdem beruhigt es sie. Sagt sie:
„Es beruhigt mich, zu wissen, dass auch andere
Geschichtenschreiberinnen und -erzählerinnen sehr viel Kraft und
Inspiration aus einem Leben mit Katzen ziehen.“ Na, das will ich
wohl meinen! Da sind wir in bester Gesellschaft!
In Gesellschaft nämlich von Eva
Demski, Anne Frank, Irmtraud Morgner, Rosa Luxemburg, Marlen
Haushofer und Angelika Schrobsdorff, ebenso Edith Sitwell, Virginia
Woolf und Christa Wolf und so vielen anderen. Alles Katzenfrauen. Die
reinste katzenliterarische Selbsthilfegruppe ist da beieinander!
Mir gefällt besonders gut, dass manche
der Geschichten gar nicht eigens über eine Katze geschrieben wurden.
Statt dessen hat sich jemand die Mühe gemacht, aus einem Werk (z. B.
Haushofers Wand oder Franks Tagebuch) genau die Stellen herauszuschreiben,
in denen katz vorkommt. Ein literarisches Katzenextrakt, quasi.
Die Aufmachung des Buches ist eher
schlicht: Das glatte, duftige Paperback schmeichelt meinem Sinn für
Purismus. Die Seiten rascheln beim Umblättern fast wie geschnurrt,
und die Schrift ist angenehm groß. Das ist wichtig - da muss mein
Personal nicht extra aufstehen, falls die Lesebrille mal nicht direkt
neben dem Ohrensessel liegt. Da habe ich dann auch etwas von!
Ab nächsten Montag, 18. Februar 2013 könnt Ihr
das Buch dann auch selbst kaufen im Buchladen eures Vertrauens. Meine Empfehlung!
Ihr könnt es Euch aber auch vorlesen lassen von der wunderbaren Natalia Wörner am 20. März
2013 in der Berliner Fasanenstraße.
Da kann ich leider nicht dabei sein,
800 Kilometer auf eigenen Pfoten, das schaffe ich nie! Statt dessen
frage ich schon einmal neugierig an:
Wann kommt denn das Buch „Von
Katern und Männern“? Ich bin schon ganz gespannt!
Von Katzen und Frauen: herausgegeben von Detlef Bluhm, Insel Taschenbuch, Berlin 2013; ISBN
9783458359128, 172 Seiten
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Vielen Dank für dein Schnurren, Fauchen und so.
prrrt.
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